Schadensbilder

Schadensbilder

Grundsätzlich zerlegen wir Uhren die wir reparieren in alle Einzelteile. Anschließend überprüfen wir jedes Teil auf etwaige Schäden. In dieser Rubrik zeigen wir Schadensbilder, die bei Uhren auftreten können. 
Wenn Sie mehr zur Behebung dieser Schäden erfahren möchten, finden Sie unter "Reparaturberichte" nähere Informationen. 
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Eingelaufene Triebe

 Als "Trieb" (von "Treiben") bezeichnet man in der Uhrentechnik kleine Zahnräder (meist aus Stahl), mit weniger als 20 Zähnen.

Ein typisches Schadensbild sind Triebe mit starken Laufspuren. 
Dieses Verschleißbild entsteht durch fehlplatziertes Öl in der Triebverzahnung. Zahnräder und Triebe in Uhren werden grundsätzlich nicht geölt. Öl gehört einzig und allein in die Lagerstellen. 
Öl ist hier nicht nur überflüssig, sondern sogar direkt schädlich. Staub und Schmutz aus der Umgebungsluft, vermischt mit Abriebpartikeln vermischen sich mit dem Öl zu einer Schleifpaste, die letztlich nebenstehendes Schadensbild erzeugt. 


Gebrochene / verlorene Triebstifte

  • Neben den gefrästen Trieben (auch "Volltrieb") gibt es auch die Ausführung als "Hohltrieb". Diese findet man meist in Schwarzwalduhren oder industriell hergestellten Uhren.
    Die Zähne eines Zahnrades laufen hier auf einzelnen Stiften, die wiederum in einem "Käfig"  befestigt sind. 
    Auch hier tritt bei Verschmutzung starker Verschleiß auf, ferner kann eine gebrochene Zugfeder, die schlagartig ihre Kraft aufs Räderwerk entlädt zum Bruch eines Triebstiftes führen. 

    Verbogene Zähne

    Die Verzahnungen in Uhrwerken sind sehr fein gearbeitet, so können schon kleinste Beschädigungen den sauberen Ablauf des Werkes blockieren. Ein Nacharbeiten der Verzahnung ist leider in den seltensten Fällen möglich und so muss häufig das gesamte Rad neu angefertigt werden.

    Falsche Schmierstoffe / Extreme Verschmutzungen

    Durch Nachölen kann man eine stark verschmutzte Uhr dazu zwingen nochmals eine kurze Zeit zu laufen, dies empfiehlt sich aber nicht.
    Die Verschmutzungen des Räderwerks durch beispielsweise Staub und "ranziges Öl" bleibt dabei weiterhin an den funktionswichtigen Stellen und wird zu einer Paste, die zu stark erhöhtem Verschleiß der Uhr führt.
    Es ist daher wichtig die  Uhr in alle Einzelteile zu zerlegen, mit passenden Reinigungsmitteln und -methoden zu säubern und dann mit einer sehr geringen Menge Öl an den passenden Stellen zu schmieren.
    Übrigens: Die Verzahnung von Uhren wird grundsätzlich nicht geölt.

    Gebrochene Aufzugsfedern

    Der Antrieb einer mechanischen Uhr erfolgt entweder durch ein Antriebsgewicht, oder aber durch eine Zugfeder.
    Zugfedern erlahmen mit der Zeit und büßen ihre Federkraft ein, das vermindert die Gangdauer der Uhr. Ferner kommt es vor, dass Zugfedern bereits Risse aufweisen oder durch Korrosion geschädigt sind. 
    Bei einem Bruck können schwere Schäden am Räderwerk verursacht werden.
    Daher tauschen wir die Zugfeder standardmäßig bei jeder Reparatur aus. 

    Zifferblätter

    Oftmals wurden im Laufe eines Uhrenlebens unsachgemäße Reinigungsversuche unternommen. Haushaltsmittel führen nicht immer zum Erfolg, sondern verschlechtern den Zustand meist nur.
    Bei vielen Zifferblättern ist jedoch eine fachgerechte Aufarbeitung möglich.

    Eingelaufene Zapfen

    Das in Öl in einer Uhr verschmutzt mit der Zeit genauso wie das Motoröl in einem KfZ-Motor.
    In Verbindung mit Staub und Schmutz wird das Öl zu einer schwarzen Masse, die nicht mehr als Schmierstoff taugt. Schlimmer noch, diese Masse wirkt als Schleifmittel, die Folge sind Einlaufspuren (Riefen) an den Zapfen. 

    Ausgelaufene Lagerstellen

    Nicht nur die Zapfen verschleißen bei gealtertem Schmierstoff, sondern auch die Lager in denen sie laufen. Die ehemals runden Lager laufen zu einem Langloch aus. Das kann im Extremfall so weit führen, dass die Eingriffe zwischen einem Rad und dessen Trieb nicht mehr korrekt sind und die Uhr daraufhin stehen bleibt.

    Eingelaufene Ankerpaletten

    Herzstück einer Uhr ist die Hemmung, sie erzeugt das "Tick-Tack" Geräusch. Die Hemmung hat zwei Aufgaben: 1.) das Durchlaufen des Räderwerks verhindern und 2.) Energie an den Zeitteiler (Pendel / Unruh) zuführen. 
    Durch den Kontakt von Ankerpalette und Hemmradzähnen entsteht das charakteristische Ticken. Auch hier stellt sich mit der Zeit Verschleiß ein, der Schmierstoff ist nicht mehr an seinem ursprünglichen Platz, die Hemmung läuft "trocken" und nebenstehendes Verschleißbild an der Palette entsteht.
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